Parenterale Ernährung

Im Rahmen der Behandlung des Kurzdarmsyndroms spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Allerdings gibt es keine für alle KDS-Patienten einheitliche “Diät”. Denn jeder Mensch mit Kurzdarmsyndrom ist anders. Das liegt vor allem daran, welcher Abschnitt des Darms entfernt wurde und welche Funktionen der verbleibende Darm noch übernehmen kann.

Die Ernährung wird bei jedem KDS Patienten ganz individuell auf die Bedürfnisse bzw. den Nährstoff- und Flüssigkeitsbedarf des Einzelnen abgestimmt. Das passiert gemeinsam mit dem Ärzteteam und der behandelnden Diätologin.

Einige allgemeine praktische Ernährungstipps gibt es aber für alle Kurzdarm-Patienten zu beachten.

Bestandteile parenteraler Ernährung

Die parenterale Ernährung regelt den Flüssigkeitshaushalt und stellt die Energieversorgung des Körpers sicher. Um dies zu gewährleisten, besteht die PE aus nachfolgenden Stoffen:

  • Wasser und Mineralien (Elektrolyte): Die Zufuhr von Wasser und Mineralien deckt den Bedarf, welcher durch den Verlust von Elektrolyten (über den Urin, die Haut und Stuhlgang) entsteht. Auf Grund von Durchfall kann ein vermehrter Bedarf entstehen, sodass zusätzlich Flüssigkeit und Elektrolyte zugeführt werden müssen.
  • Mikro- und Makronährstoffe: Vitamine und Spurenelemente werden als Mikronährstoffe bezeichnet. In der PE stehen verschiedene Vitaminpräparate zur Verfügung, die den erforderlichen Bedarf decken können. Zu den Makronährstoffen zählen Aminosäuren, Kohlenhydrate und Fette. Aminosäuren sind zum Aufbau von Eiweiß notwendig, Kohlenhydrate und Fette dienen der Energieversorgung des Körpers.

Die zeitliche Verabreichung der parenteralen Ernährung wird den Wünschen der betroffenen Personen angepasst.

Wichtige Informationen:

  • Bei der parenteralen Ernährung wird ein individueller Plan festgelegt.
  • Die parenterale Ernährung enthält alle lebensnotwendigen Bestandteile.
  • Regelmäßige Kontrollen sind wichtig und eine kontinuierliche Therapieanpassung oftmals notwendig für den optimalen Verlauf der erfolgreichen Ernährungstherapie.
  • Ziel der parenteralen Ernährung ist, den Gesundheitszustand zu erhalten, zu verbessern bzw. konstant zu optimieren.
  • Bei einer PE ist die sorgfältige Pflege und Hygiene besonders wichtig, um Infektionen zu vermeiden.

Risiken und Nebenwirkungen

Im Rahmen der parenteralen Ernährungstherapie können auch Risiken und Nebenwirkungen auftreten. Dazu zählt vor allem die Infektionsgefahr, welche durch den gelegten Venenzugang besteht und nur durch strenge Hygienemaßnahmen verringert werden kann. Es kann unter Umständen auch zu Folgeerkrankungen, wie Gefäßverschlüssen, Infektionen, Gallensteinen oder Leberschäden kommen. Die parenterale Ernährung wird für gewöhnlich in der Nacht durchgeführt, sodass es zu Unterbrechungen des Schlafs durch Wasserlassen, PE-Beutel-Wechsel oder Pumpenalarm führen kann. Diese etablierte Therapieform kann daher die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Für die optimale Versorgung ist das Zusammenarbeiten aller Beteiligten unerlässlich. Wichtige Aufgaben in der Behandlung, Therapie und Nachsorge übernehmen zudem Arzt, Apotheker, Ernährungsberatung sowie Home-Care-Versorgung.