Das Kurzdarmsyndrom (Short Bowel Syndrome) ist eine Form von Darmversagen bzw. eine seltene Erkrankung verursacht durch chirurgische Entfernung großer Teile des Darms (Darmresektion), einen angeborenen Defekt oder Funktionsverlust des Dünndarms. Der normale Dünndarm ist fünf bis sechs Meter lang und dient der Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung. Verbleiben weniger als 25 bis 30 Prozent des Dünndarms, spricht man von einem Kurzdarmsyndrom.
Die Lebensqualität betroffener Personen ist durch den Funktionsverlust des Darms sehr stark eingeschränkt und kann, durch den daraus resultierenden Mangel an Flüssigkeit, Vitaminen und Mineralstoffen, sogar lebensgefährdende Auswirkungen annehmen. Denn trotz normaler, gesunder Ernährung kann die natürliche Flüssigkeits- und Nährstoffbalance nicht mehr aufrechterhalten kann. Eine Vielzahl an Betroffenen muss vorübergehend, zum Teil lebenslang, künstlich ernährt werden.
Ein Kurzdarmsyndrom entsteht, wenn große Teile des Darms bzw. größere Darmabschnitte, bedingt durch Krankheit oder Unfall, chirurgisch entfernt werden müssen. In seltenen Fällen sind angeborene Defekte die Ursache. Eine Darmoperation bzw. Dünndarmentfernung kann beispielsweise bei Morbus Crohn, Tumoren des Darms, Darmkrebs oder entzündlichem, akutem Gefäßverschluss des Darms (Mesenterialinfarkt) notwendig sein. In manchen Fällen kann die Erkrankung auch ohne Darm-OP auftreten, beispielsweise durch eine Bestrahlungstherapie, sodass Teile des Dünndarms so stark geschädigt werden, dass sie möglicherweise ihre Funktion verlieren können (funktionelles Kurzdarmsyndrom). Ein Verlust von Dünndarmteilen durch eine Darmresektion ist viel häufiger die Ursache eines Kurzdarmsyndroms als ein funktioneller Verlust.
Bei Kindern ist es möglich, dass das Kurzdarmsyndrom als angeborener Defekt bzw. angeborene Funktionsstörung auftritt.
Bei einer chirurgischen Entfernung (Darmoperation) werden Teile des Darms entnommen, zum Beispiel bei Morbus Crohn oder Darmkrebs. Weitere Gründe können Durchblutungsstörungen des Darms (Embolie, Thrombose), Traumata, schwere Darmverletzungen oder Komplikationen bei anderen chirurgischen Eingriffen sein.
Eine weitere mögliche Ursache für ein Kurzdarmsyndrom ist der Funktionsverlust des Dünndarms, wodurch es krankheitsbedingt zum Verlust von Nährstoffen, Mineralstoffen und Flüssigkeiten kommen kann.
Der normale, gesunde Dünndarm ist fünf bis sechs Meter lang und dient der optimalen Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung. Verbleiben nur noch 60 bis 100 Zentimeter des Dünndarms, kann die vorgesehene Aufnahme von Nährstoffen nicht mehr zuverlässig sichergestellt werden.
In der Gastroenterologie werden mehrere Typen des Kurzdarmsyndroms unterschieden. Diese werden anhand der verbleibenden Länge des Dickdarms und Dünndarms oder nach den Operationsergebnissen eingeordnet.
Das Kurzdarmsyndrom mit Darmversagen kann nach seinem zeitlichen Verlauf sowie der Operationsergebnisse eingeteilt werden kann. Hier unterscheiden sich drei unterschiedliche Typen: