Macht es einen Unterschied für die Prognose und den Patienten, welche Anteile vom Darm entfernt wurden?

Priv. Doz. Dr. Gunda Millonig

Innere Medizin, Gastroenterologie & Hepatologie, Innsbruck

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Für den Patienten macht es einen Unterschied welcher Darmabschnitt entfernt wurde und natürlich auch wie viel davon. Es gibt einige Darmabschnitte die eine ganz spezielle Rolle bei der Aufnahme von gewissen Nährstoffen spielen. Da wäre der Zwölffingerdarm zu nennen, der ist der wesentliche Abschnitt, in dem Eisen resorbiert wird. Dann das terminale Ileum, der Abschnitt direkt vor dem Übergang vom Dünndarm in den Dickdarm. Dort werden die Gallensäuren aufgenommen und auch das Vitamin B12. Wenn diese Abschnitte verloren gegangen sind durch eine Operation, muss auf jeden Fall eine Therapie passieren, weil der Patient dann gewissen Nährstoffe gar nicht mehr aufnehmen kann. Alle übrigen Abschnitte, die nur Kalorien aufnehmen, in welcher Form auch immer, die sind relativ austauschbar. Da macht es keinen großen Unterschied welcher genaue Abschnitt vom Darm verloren gegangen ist.

Bezüglich des Dickdarms spielt es eine Rolle, ob man noch ein Stück Dickdarm hat oder nicht. Und wenn ja, ob dieses Stück Dickdarm dann direkt am Dünndarm angeschlossen ist oder, ob der Dünndarm in einem künstlichen Ausgang, in einem Stoma endet und der Dickdarm dann sozusagen abgehängt im Brauch ist. Der Dickdarm spielt eine wesentliche Rolle bei der Flüssigkeitsaufnahme. Er kann auch einige Funktionen des Dünndarms übernehmen – vor allem bezüglich Fettaufnahme. Da spielt es dann tatsächlich eine Rolle ob Dünndarm und Dickdarm vorhanden sind, oder nicht.