Welchen Einfluss hat das Kurzdarmsyndrom auf Leber und Bauchspeicheldrüse? Muss der Patient hier etwas berücksichtigen?

Priv. Doz. Dr. Gunda Millonig

Innere Medizin, Gastroenterologie & Hepatologie, Innsbruck

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Auf die Bauchspeicheldrüse direkt hat das Kurzdarmsyndrom keinen Einfluss. Aber umgekehrt kann man durch Zugabe von Bauchspeicheldrüsen-Enzymen in Form von Kapseln, Beschwerden vom Kurzdarmsyndrom oft etwas bessern. Dann kommt es zu einer verbesserten Nährstoffaufnahme und weniger Durchfällen.

Die Leber spielt eine große Rolle bei Kurzdarmsyndrom-Patienten. Durch kontinuierliche Parenterale, also künstliche Ernährung über die Vene, kann es zu erhöhten Leberwerten kommen, zur Ausbildung einer Fettleber und letztendlich auch zur cholestatischen Lebererkrankung, zur Leberzirrhose. Der Patient selbst kann hier leider gar nichts dazutun. Es ist die Aufgabe des betreuenden Arztes, dass er regelmäßig die Leberwerte kontrolliert und wenn er sieht, dass die Leberwerte ansteigen, entsprechende Maßnahmen ergreift.